Südtirol, 18.-24.09.2006

Mit unseren eigenen Isländern in Südtirol reiten, das war unsere Vorstellung im Jahr 2006 für unseren mittlerweile traditionellen September-Kurzurlaub in Südtirol.

Wir wollten die Pferde an einem geeigneten Ausgangspunkt unterbringen und von dort jeweils Tagestouren unternehmen. Wir wählten Welschnofen am Fuße des Rosengarten als Station, da wir den Ort und die von uns gebuchte Pension Pardeller bereits kannten und der Ort nahe Bozen über die Autobahn relativ gut erreichbar ist (von Freising, der Heimat unserer Pferde, bis Bozen durchgängig ca. 450 km Autobahn).

Unsere Wirtsleute in Welschnofen konnten uns per mail als geeignete Übernachtungsstation für unsere Pferde im gleichen Ort den Zyprianhof von Norbert „Jimmy“ Seehauser empfehlen, www.zyprianhof.it.

In Welschnofen nach 7stündiger Fahrt angekommen, mussten wir feststellen, dass das letzte Stück zum Zyprianhof steil bergauf führt und mit voll beladenem Anhänger nur für ein Allradfahrzeug zu bewältigen wäre. Also schnell die Pferde ausgeladen und das steile Stück bergauf gelaufen. Es hat sich dann auch sehr gelohnt! Für unsere Pferde waren bereits zwei Boxen gerichtet und bestes Heu lag in den Raufen, ferner eigens für uns besorgtes Müsli-Futter. Diese Art der Pferdeunterbringung ist in Südtirol eher eine Seltenheit, noch von meiner Tour 2003 ist mir bekannt, dass die Pferde dort überwiegend in Ständern stehen und gutes Heu sehr kostbar ist.
Da es nun schon dunkel war, haben wir an diesem Tag vom Hof und der Umgebung leider nichts mehr gesehen. Am nächsten Tag hat uns der Hausherr des Zyprianhofes herzlichst begrüßt und wir kamen schnell ins Plaudern. Er hat die ganze Woche über alles unternommen, damit unsere Pferde und wir uns wohl fühlen, und das ist ihm auch in jeder Hinsicht gelungen, es hätte nicht schöner sein können. Die Pferde wurden bestens versorgt, haben sogar eine eigene Weide mit Selbsttränke und Heuraufe, die immer voll war, bekommen.

Da Norbert Seehauser in der Hauptsaison selbst Reittouren, vor allem in der Nähe des Karersees, wo er einen eigenen Reitstall betreibt, führt, haben wir durch seine Routenvorschläge die schönsten Touren mit entsprechender Einkehrmöglichkeit (Kaiserschmarrn, Speckbrettl, Rotwein...) in den gemütlichsten Hütten, die z.T. gar nicht als solche in der Karte eingetragen waren, kennen gelernt.

Wir sind mit einer topographischen Karte im Maßstab 1:25 000 geritten. Dieser Maßstab bewährt sich im steilen Gelände, da sich die tägliche Streckenlänge wegen der zu überwindenden Höhenmeter ohnehin in Grenzen hält. Unsere Touren haben uns täglich auf Hütten in ca. 1600-1750 m Höhe geführt mit gigantischem Ausblick!

Am letzten Tag unseres Urlaubs hatte Norbert eine ganz besondere Tour für uns vorgesehen, die an seinem Reitstall am Karersee beginnen sollte. Dazu hat er unsere Pferde extra mit seinem Jeep von Welschnofen zu seinem Stall am Karersee gefahren uns und dort am späten Nachmittag wieder abgeholt. Und das alles aus reiner Gastfreundschaft, es war überwältigend. Leider wollte der Nachbar in Welschnofen gerade an diesem Tag Baumfällarbeiten durchführen und das unglücklicherweise genau dort, wo wir am Zyprianhof unser Auto geparkt hatten. Als Norbert uns auf dem Handy erreicht hat, waren wir gerade in der empfohlenen Jausenstation (Heinzenhütte) angekommen, Norbert kam dann mit seinem geländegängigen Fahrzeug, um den Autoschlüssel abzuholen...der Arme...

Leider war die Woche viel zu schnell vorbei, wir werden sicher nicht das letzte Mal bei Norbert auf dem Zyprianhof gewesen sein!

Susanne Bauer